Heute plaudern wir für die geneigten Leser mal ein bisschen aus unserem Vorbereitungs-Nähkästchen:
Trotz gefühltem Frauenüberschuss im Büro litten wir in diesem Jahr nämlich an einer gewissen Quotenschwäche, so dass wir erstmals nicht ausschließlich mit Mixed-Teams an den Start gehen konnten. Die Vertreterinnen des starken Geschlechts gelobten auf Nachfrage zumindest Besserung für die Zukunft, das wollen wir hier mal so festhalten.
Außerdem mussten wir heuer auf unseren schnellsten Mann verzichten. Auch er trug keine fadenscheinige Begründung für sein temporäres „Fehlverhalten“ vor, denn seine Liebste schenkte der jungen Familie just in der Laufwoche das erste Kind, so dass der überglückliche und auswärts wohnende Vater selbstverständlich Prioritäten setzen musste. Die freudige Nachricht gab den verbliebenen Startern einen zusätzlichen Schub.
Nun galt es, die zur Verfügung stehenden Kräfte für den Lauftag zu bündeln. Drei „junge Wilde“ – im Arbeitsalltag getarnt als Werkstudent, Uni-Absolvent und Zeichner mit jugendlichem Antlitz – standen das erste Mal am Start und konnten die Verwandlung vom coolen Debütanten zum adrenalindurchströmten Athleten am eigene Leibe miterleben.
Auch unsere Allzeitjüngste und Kollegentochter kommt schon langsam in die Jahre. Sie musste das Laufshirt tauschen, da die trainierten Schultern einer Schwimmerin freilich in Konfektionsgröße S keinen adäquaten Bewegungsspielraum mehr fanden. Auch dieses Problem konnten wir rechtzeitig vor dem Start noch lösen.
Der Lauftag brachte die übliche Aufregung vor dem Start. Immer fehlt noch einer für das „Gruppenbild davor“, das kürzlich verstauchte Knie macht sich doch ganz schön bemerkbar und was wollen bitte all die vielen Leute hier? Sobald aber die Startlinie passiert war, kam jeder in seinen Rhythmus, fiel die Anspannung der zum Teil akribischen Vorbereitung ab und jeder konnte den eigentlichen Lauf und das Surfen auf der Sympathiewelle der Schaulustigen sichtlich genießen.
Schließlich, am Morgen danach – gut, wir sprechen von einem Vormittag – trafen sich unsere Helden zum Muskelkaterfrühstück im großen Besprechungsraum und wurden dabei professionell mit isotonischen Getränken (auf Sekt-Basis) und proteinreichen Nahrungsergänzungsmitteln (in Form von Kuchen) auf den Wiedereintritt in die projektlastige Büroatmosphäre vorbereitet, wo sich die Luft auch manchmal etwas dicker anfühlt. So konnten alle die gruppenbildende Veranstaltung noch einmal verinnerlichen und das Zahlenwerk des statistikverliebten Protokulanten gleich mit verdauen.
Ein Großes Lob geht an alle Freiwilligen, die auch in diesem Jahr unser Büro im Kampf gegen den inneren Schweinehund, die unerbittliche Schwerkraft und die bald einsetzende Atemnot sehr würdig vertreten haben. Wer in die strahlenden Augen der Beteiligten blickte, wurde gleich für´s nächste Jahr mit dem Laufvirus infiziert. Wir bleiben also dran, versprochen.