Im Mai und Juni haben wir mal die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um das schöne Wetter mit einer erkenntnisreichen Fachexkursion zu verbinden. Auf dem halben Weg nach Leipzig wird derzeit der Ersatzneubau für die Talbrücke Grimma im Zuge der Autobahn A 14 über die vereinigte Mulde errichtet. Ein Projekt, dass wir schon lange begleiten.
Die Autobahn selbst wurde in den 1970ger Jahren bei EIBS geplant und auch in den Brückenbau sind wir seit vielen Jahren involviert. Die Machbarkeitsstudie für den erforderlichen Ersatzneubau der Muldebrücke datiert aus dem Jahr 2008. Schon damals wurde die nun umgesetzte Technologie, das Taktschieben des Stahlbaus in Längsrichtung und der Querverschub in Endlage eines zuerst noch für die Behelfsumfahrung genutzten Überbaus, als Vorzugslösung herausgearbeitet.
Die Fachkollegen von INROS LACKNER aus Rostock durften anschließend den Bauwerksentwurf aufstellen, wir konnten für den Bauherrn als Ingenieurgemeinschaft zusammen mit proVIA für die Vorbereitung der Vergabe, die Bauoberleitung und die Bauüberwachung wieder übernehmen.
Die vor Ort gesammelten Erfahrungen beim Schweißen der über die Straße anlieferbaren Stahlbauteile zu so genannten Schüssen, die dann in der Taktanlage zum Längstragwerk gefügt werden, dem Korrosionsschutz und dem Längsverschub des Überbaus mit in Grund- und Aufriss stetig gekrümmter Unterkante ist durch kein Fachbuch zu ersetzen. Geführt durch unsere Kollegen von der BOL/BÜ wurde nicht nur der Horizont der Brückenfachleute erweitert. Auch die Verkehrs- und Straßenplaner profitieren von den eindrücklichen Bildern und dem Besuch im Taktkeller, der eingehausten Feldwerkstatt auf der Baustelle.
Die Bauvorhaben wird als BIM-Projekt im Auftrag der DEGES bis zur Verkehrsfreigabe im Jahr 2027 von uns weiter betreut.
