Im Rahmen einer iterativen zweistufigen Variantenuntersuchung nach dem Formalisierten Abwägungs- und Rangordnungsverfahren (FAR) in Anlehnung an das FGSV-Arbeitspapier wurde eine Vorzugstrasse für den Lückenschluss der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) im Hauptstraßennetz Berlins zwischen der Straße „An der Wuhlheide“ und der B1/B5 an der Märkischen Allee ermittelt. Die Zugrundelegung dieses Verfahrens zur Variantenabwägung soll eine nachhaltige und belastbare Rechtssicherheit im Planungsprozess und im Planrechtsverfahren gewährleisten.
In der 1. Stufe (FAR I) wurden sämtliche potentielle Trassenkorridore (8 Korridore) nach definierten Kriterien analysiert, bewertet und in eine gewichtete Rangfolge gebracht. Im Ergebnis des FAR I wurden die 2 erstplatzierten Korridore ermittelt und für die weitere vertiefende Untersuchung in der 2. Stufe (FAR II) empfohlen. Die weiter zu betrachtenden Korridore gehen von einem Neubau der Straßenverbindung auf einer Länge von ca. 6,5 km innerhalb der freien Flächen östlich und westlich des Berliner Eisenbahn-Außenringes (BAR) aus. Betroffen sind von den Trassenvarianten 3 Bezirke im Berliner Osten: Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf.
In der 2.Stufe (FAR II) wurden in den 2 verbliebenen Korridoren 10 Trassenvarianten begleitet von einer Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) und einer objektkonkreten Verkehrsprognose detailliert untersucht und anhand eines weiter differenzierten Kriterienkataloges paarweise miteinander verglichen und abgewogen. Insbesondere unter Berücksichtigung der Belange des Besonderen Artenschutzes hat sich die Variante KOMBI 3 als Vorzugsvariante herausgestellt.
Die EIBS GmbH wurde durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit der Variantenuntersuchung nach FAR und der begleitenden lärmtechnischen Untersuchung beauftragt.
Hervorzuheben bei dieser Planung ist die musterhafte Organisation und frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit über ein eigens hierfür eingerichtetes Internet-Portal www.berlin.de/tvo. Darauf konnten die betroffenen und interessierten BürgerInnen zusätzlich zu den 3 stattgefundenen Bürgerinformationsveranstaltungen ihre Anregungen, Fragen und Meinungen einbringen. Dauerhaft wurde ein Planungsbeirat installiert, welcher aus Vertretern von 10 Bürgerinitiativen und des Bauherren besteht und die Abstimmungen zum Projekt in den verschiedenen Planungsphasen begleitet.
