Am 17.10.2022 wurde durch die Vertreter des zuständigen Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, der Autobahn GmbH des Bundes und der DEGES GmbH der Baubeginn zum Ersatzneubau der Muldebrücke im Zuge der BAB A 14 bei Grimma im Rahmen eines angemessenen Festaktes feierlich eingeläutet. Ein nicht ganz alltäglicher Baubeginn, erfolgt doch die Ausschreibung und Umsetzung der Baumaßnahme zukunftsweisend in BIM-Technologie.
Aber nicht nur die Zukunft haben wir als Unternehmen fest im Blick, auch mit der Historie der Autobahn A 14 sind wir bestens vertraut, wurde deren Neubau doch vor über 50 Jahren im eigenen Hause „projektiert“, so der korrekte Fachterminus aus jener Zeit. Auch mit der Muldebrücke Grimma beschäftigen wir uns schon eine ganze Weile. Noch im Auftrag des Autobahnamtes Dresden wurde von EIBS im Jahr 2008 eine Machbarkeitsstudie für den Ersatzneubau vorgelegt, deren Quintessenz „Ersatzneubau an gleicher Stelle in Verbindung mit dem Querverschub eines in Seitenlage errichteten Überbaus“ schon dem heute zu realisierenden Projekt entsprach.
Der visuelle Eindruck des Bestandsbauwerkes bei der Ansicht von unten trügt. Aufgrund zahlreicher Instandsetzungs- und Beschichtungsarbeiten geht der Laie hier – noch dazu an einem sonnigen Tag – von einem „tadellosen“ Zustand aus. Die materialsparenden Grundsätze aus der Entstehungszeit der Bestandsbrücke, erkennbar an einer für heutige Ansprüche zu schmalen Fahrbahnbreite gepaart mit einer äußerst leichten und daher ermüdungsgefährdeten Überbaukonstruktion, sind den aktuellen Verkehrsanforderungen jedoch nicht mehr gewachsen.
Was mit vorbereitenden Maßnahmen wie Fäll- und Rodungsarbeiten, Kampfmittelerkundungen und Leitungsumverlegungen sowie der Schaffung eines dauerhaften Sommerquartiers für Fledermäuse schon im Frühjahr 2021 begann, nimmt nun mit dem eigentlichen Baubeginn für Brücken- und Streckenbau richtig Fahrt auf.
Und daher mussten auch diesmal wieder die verantwortlichen Politiker beim symbolischen Spatenakt pressewirksam Sand aufwirbeln, wurden aber im Anschluss zusammen mit allen Gästen durch deftige Köstlichkeiten aus der Region und alkoholfreies Bier entschädigt.
Die EIBS GmbH war in Ingenieurgemeinschaft mit der proVIA GmbH an der vorbereitenden Planung zur Umsetzung der Baumaßnahme mit folgenden Aufgaben betraut:
- Erstellung von Entwurfsmodellen für Verkehrsanlage und Ingenieurbauwerk nach BIM-Technologie
- Vorbereitung der Vergabe für Verkehrsanlage, Regenrückhaltung, Brückenbau und Schutzwände nach BIM-Technologie
- Besondere Leistungen wie Prüfleistungen, Kostenkontrolle, Bauwerksbücher, Verkehrsführung während der Bauzeit, SiGeKo, Koordination und Bauzeitplanung des Bauherrn
- Besondere Leistungen zur BIM-Technologie wie Fachmodellplanungen, Koordinationsmodellprüfungen, Modellbasierte Bauabrechnung, Baustellendokumentation und Abnahmedokumentation
- Medienkoordinierung
- Zusätzliche Leistungen zum Umbau Fledermausquartier
- Vermessungstechnische Bauüberwachungsleistungen
Nunmehr obliegt uns die örtliche Bauüberwachung und die Bauoberleitung der gesamten Baumaßnahme, bei der zunächst der südliche Überbau in Seitenlage auf Interimsstützen als Behelfsbrücke fungiert, während Bestandsabbruch und Ersatzneubau der zweiten Bauwerkshälfte im Längsverschub erfolgen. Zum Schluss wird die Südbrücke quer in Endlage verschoben, selbstverständlich alles unter Aufrechterhaltung des Verkehrs.
Wir danken für das uns entgegen gebrachte Vertrauen und die vorbildlich partnerschaftliche Projektabwicklung zwischen allen Beteiligten und freuen uns auf die kommenden Herausforderungen.