Zur Erhöhung der Durchlassfähigkeit der B 92 und Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr wurde der Bau einer Ortsumgehung realisiert. Die ca. 4,8 km lange Trasse kreuzt die Weiße Elster kurz vor ihrer Mündung in die Talsperre Pirk. An dieser Stelle befand sich eine alte dreifeldrige Gewölbebrücke der 1945 eingestellten Bahnstrecke Herlasgrün - Oelsnitz.
Im Zuge der Grundlagenermittlung/Vorplanung reifte der Gedanke, statt des ursprünglich vorgesehenen Neubaus die alte Gewölbebrücke instand zu setzen und den Nutzbreitenanforderungen des Straßenbaues entsprechend umzubauen und zu verbreitern. Im Ergebnis umfassender materialtechnischer Untersuchungen und Bestandserkundungen konnte der statische Nachweis ausreichender Tragfähigkeit für die Brückenklasse 60/30 nach DIN 1072 geführt werden.
Die erforderliche Breite der Brücke wurde durch Auflegen einer fugenlosen Stahlbetonplatte mit beidseitigen Auskragungen erzielt. Die Flügel mussten wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes komplett abgebrochen und erneuert werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die sorgfältige Instandsetzung des Natursteinmauerwerkes der Bögen, Stirnmauern und Pfeilervorsprünge gerichtet. Ochsenaugen über den Pfeilern und Speisteine in den Stirnmauern wurden repariert und blieben als Schmuckelemente erhalten. Die neuen Stahlbetonflügel wurden mit unregelmäßigem Schichtenmauerwerk aus wiedergewonnenem Schiefer verblendet.
Auftraggeber:
Straßenbauamt Plauen
Leistungsumfang:
- Grundlagenermittlung
- Vorplanung/Tragfähigkeitsnachweis der Gewölbe
- Entwurfsplanung
- Genehmigungsplanung
- Vorbereitung der Vergabe
- Ausführungsunterlagen
- Bauoberleitung
Wichtige Daten:
- Gesamtlänge der Platte: 44,50 m
- Stützweite der Bögen: 7,30 m/17,85 m/7,30 m
- Breite des Gewölbes: 8,00 m
- Nutzbreite zwischen den Geländern: 11,00 m
- Zulässige Belastung: BK 60/30 nach DIN 1072
- Herstellungskosten: ca. 1,0 Mio. Euro
